Kanton Bern (BE)

14/10/2013

Erlenbach (BE), Geläute der Kirche



Dank einer guten Zusammenarbeit zwischen der Kirchgemeinde, dem stellvertretenden Architekten Peter Olf, der kantonalen Denkmalpflege und der Firma Rüetschi konnte das Geläute der Kirche Erlenbach im Simmental 2010 restauriert werden. Die kleinste Glocke stammt aus dem 14. Jahrhundert, und aufgrund ihres grellen kurzatmigen Klanges war von den Verantwortlichen vor Ort der Verdacht auf einen Riss geäussert worden. Aufgrund einer Untersuchung kam man zum Ergebnis, dass die Glocke intakt ist und die klanglichen Einbussen eher einer schalldämpfenden Klöppelaufhängung und dem unvorteilhaft langen Klöppel zuzuschreiben waren. Eine spezifisch konstruierte Klöppelaufhängung blieb auch nach der Sanierung notwendig, weil das ursprüngliche Hängeeisen gebrochen war. Damit die Dämpfung geringer ausfällt, konnte die Vorrichtung aber mit weniger Berührungspunkten an der Innenhaube der Glocke montiert werden. Sämtliche vier Glocken erhielten zusätzlich neue Klöppel mit kurzen Vorschwüngen. Obwohl die drei grösseren, 1897 von Rüetschi gegossenen Glocken klanglich nicht zu den besten Giessleistungen zu zählen sind, hat sich mit der neuen Intonierung nun doch ein sympathisch klingendes Ensemble ergeben.

Matthias Walter, beratender Glockenexperte