Feuilleton campanaire

14/10/2013

St-Maurice (VS), Abbaye



Nach der Neuinstallation der Klöppel im Dezember 2012 wurde das Geläut der Abtei St-Maurice mit einem Geläut eines deutschen Domes mit etwa derselben Schlagtonfolge verglichen. Letzteres hängt hinter stark geschlossenen Jalousien, die Glocken sind mit in Deutschland herkömmlichen Klöppeln ausgestattet. Aufgrund des Aufnahmevergleichs sind in St-Maurice insgesamt klarer gezeichnete Einzelglocken auszumachen als im deutschen Domgeläut, wo die Schlagtöne vor allem der grossen Glocken erstaunlich schwammig und auch nicht sonderlich tragend wirken. In St-Maurcie ist der klangliche Eindruck der Glocken ganz enorm besser als früher, himmlische Anschläge! Die grosse klingt wunderbar klar und tragend, dennoch bleibt das Ganze durchsichtig und es entsteht viel weniger der Eindruck eines Resonanzkastens, der das Geläut so enorm „vermust“.

Dr. Hans-Peter Schifferle, Leiter Schweizerdeutsches Wörterbuch und Phonetiker