Kanton Luzern (LU)

18/02/2022

Weggis (LU), ev.-ref. Kirche



Eine im Jahr 2011 verstorbene Dame bedachte in ihrem Testament die ref. Teilkirchgemeinde Rigi Südseite mit einem grosszügigen Legat von Fr. 100'000.00. Es beinhaltete allerdings die Bedingung, dass dieses Geld für den Guss einer dritten Glocke für die ref. Kirche Weggis zu verwenden sei. Diese Kirche besass zwei Glocken der Giesserei Rüetschi, die in a’ und cis’’ erklangen und 1930 bzw. 1923 gegossen wurden. Darauf unternahm die Kirchgemeinde umfangreiche Abklärungen, die von der Firma Muff, Triengen, begleitet wurden. Erst 2020 war das Projekt soweit fortgeschritten, dass es zum Glockenguss kam.

Gegossen wurde dann aber nicht eine Glocke, sondern zwei. Sie sind Werke der Firma Grassmayr in Innsbruck, Österreich. Das nun zu hörende Geläute besteht allerdings dennoch nur aus drei Glocken. Die grössere Glocke wurde beibehalten und fundiert auch das erneuerte Geläute. Sie wird nun ergänzt um die beiden Grassmayr-Glocken und gemeinsam bilden sie den Klang des Te-Deum-laudamus in a’ c’’ d’’. Die bisherige cis’’-Glocke wurde aus dem Turm entfernt.

Das erneuerte Geläute erklingt seit Sommer 2021 und wirkt durchaus sympathisch. Die beiden strahlenden Grassmayr-Glocken ergänzen die ältere Glocke in gelungener Weise. Es ergeben sich trotz der gekröpften Joche und Fallklöppel und die weitgehend offene Glockenstube kaum klangliche Einschränkungen. Das Geläute erklingt kräftig, aber nicht penetrant in die mediterran wirkende Umgebung. Etwas fragwürdig erscheint allerdings doch, dass die alte Glocke einfach aussortiert wurde und nicht in das Gesamtkonzept miteinbezogen wurde.

Robin Marti, Glockenforscher und GCCS-Mitglied

Aktueller Zustand: https://www.youtube.com/watch?v=K631YXdlpfU